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100er-Problem: Warum Webseiten bald spinnen können

21. Februar 2022

Von zwei auf drei Stellen – das könnte zu zerschossenen Websites führen. Apple-Nutzer sind mal wieder nicht betroffen – solange sie Safari nutzen

Wer alt genug ist, erinnert sich an den Begriff "Y2K-Problem". Dem Jahr 2000 sahen Computerexperten besorgt entgegen: Da viele Chips das Jahr mit zwei Ziffern darstellten (d.h. 1999 war 99), befürchteten viele, dass die Systeme in das Jahr 1900 zurückfallen und massive Probleme verursachen würden. ( Insbesondere integrierte Schaltungen sollten problematisch sein, Mac-Anwender mussten sich keine Sorgen machen, Anm. d. Red. )

Das ist zwar nicht passiert, aber jetzt warnt Mozilla vor einem ähnlichen Problem im Web. Irgendwann in den nächsten Monaten werden die weltweit führenden Webbrowser - Chrome, Firefox und Microsoft Edge - alle die Version 100 erreichen, was "einige Websites, die auf die Erkennung der Browserversion angewiesen sind, stören könnte".

Mozilla erklärt das Problem:

Die Major-Version 100 ist ein großer Meilenstein für Chrome und Firefox. Sie hat jedoch das Potenzial, Webseiten zu beschädigen, da wir von einer zweistelligen zu einer dreistelligen Versionsnummer wechseln. Webentwickler verwenden alle möglichen Techniken zum Parsen dieser Zeichenfolgen, von benutzerdefiniertem Code bis hin zur Verwendung von User-Agent-Parsing-Bibliotheken, die dann zur Bestimmung der entsprechenden Verarbeitungslogik verwendet werden können. Der User-Agent und alle anderen Mechanismen zur Versionsmeldung werden bald eine dreistellige Versionsnummer melden.

Es sei darauf hingewiesen, dass nicht die Websites selbst betroffen sind, sondern die Art und Weise, wie sie von den Browsern dargestellt werden. Safari hat nur die Version 15, sodass es für Nutzer, die den Standardbrowser von Apple verwenden, kein Problem sein wird.

Ähnliches geschah, als die Browser auf eine zweistellige Zahl umgestellt wurden, sodass die Umstellung auf eine dreistellige Zahl voraussichtlich weniger Probleme verursachen wird als befürchtet. Mozilla hält es aber für gravierend genug, seine Nutzer zu warnen. Sowohl Firefox als auch Chrome haben mit aktuellen Versionen des Browsers experimentiert, die meldeten, dass sie die Version 100 erreicht haben, um mögliche Probleme mit Websites zu erkennen, und haben bereits einige Probleme aufgedeckt. Microsoft hat sich nicht zu seinen eigenen Abhilfemaßnahmen geäußert, wird aber vermutlich ähnliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben.

Der genaue Zeitpunkt ist nicht bekannt, aber Chrome steht auf Version 98.0.4758.102, Firefox auf Version 97 und Microsoft Edge auf 98.0.1108.55, wobei die Betas bereits darüber hinausgehen. Die Version 100 von Chrome soll am 29. März veröffentlicht werden, während die Version 100 von Firefox für den 3. Mai geplant ist.

Falls Sie sich fragen, warum die Browser nicht einfach für immer bei der Version 99 bleiben können: Mozilla sagt, dass sowohl Chrome als auch Firefox ihre Versionen vorübergehend bei 99 einfrieren werden, "wenn der Fehler weitverbreitet ist und die Intervention einzelner Websites nicht mehr zu bewältigen ist". Chrome- und Firefox-Nachttester werden aufgefordert, den Browser so zu konfigurieren, dass er die Version 100 anzeigt, und alle Probleme zu melden.

Quelle & Bildnachweis: Macwelt.de

100er-Problem: Warum Webseiten bald spinnen können